Alice im Wundenland

Wenn der Staub im Zwielicht glänzt

Im Hauch der Nacht zu Boden schwebt

Versinkt die Welt in Dunkelheit

Wo Alice einst gelebt

Als sie vor Jahren dort verschwand

Hat man sie lange Zeit gesucht

Doch niemand der sie je gekannt

Fand eine Spur, die zu ihr führt

Manch Träne weinte man ihr nach

So jung, so hübsch und plötzlich fort

Aus ihrem Leben rausgerissen

Verbracht an einem finstren Ort

Wo niemals die Sonne scheint

Hinter dem Spiegel scheint ein Licht

Aus einer Welt, von Gott verflucht

Den meisten Menschen scheint es nicht

Nur Alice hat mich dort besucht

Ein Engel trat in meine Welt

So rein wie Schnee als er mich fand

Vor Freude hab ich laut geweint

Denn Alice kam ins Wundenland

Oh wie die Zeit vergeht

Oh wie das Fleisch sich dehnt

Oh wie dein Leib sich dreht

Jeder Muskel stöhnt

Hoch - ist - der Preis

Hab in dir die eine erkannt

Mein Tausendschön

Mein Herz - sei dein

Bis es zerreißt

Hab dir die Haut vom Fleisch gebrannt

Was dort verborgen, frei gelegt

Blute für mich allein -

Im Wundenland...

Ich gen dir alle Zeit zum Heilen

Denn dein Tod ist nicht das Ziel

Will nur meine Liebe teilen

Wir zwei allein im Schmerzasyl

Ein Licht von innen dich erhellt

So schneid' ich Stücke ab von dir

Näh andre an wo's mir gefällt

Dein Leibwerk wird ein Teil von mir

Dein Leib - ein Spiegel meiner selbst

Hinter dem Spiegel scheint ein Licht...

Die Königin vom Wundenland

Komm, zeig mir bitte dein Gesicht

Das unter Haut und Fleisch verborgen

Im Eigenblut nach außen bricht

Und als mein Werk endlich vollbracht

Ergreift sie zitternd meine Hand

Küsst mich blutend auf die Lippen

Bleibt auf ewig bei mir

- im Wundenland...